Führung im Zolli Basel mit nachfolgendem Essen im Restaurant Schiff Binningen
14 neugierige Vorstands-Mitglieder trafen sich am Samstag, 31. August 2024, vor dem Haupteingang des Zolli und harrten der Dinge, die da kommen werden.
Frau Astrid Baumgartner führte uns zu Tieren, die man auf den ersten Anhieb nicht erwartet hat. Thema war das Paarungs-, Brut-, Trage- und Aufzuchtverhalten dieser Tiere.
Pinguine legen ihre Eier auf die Füsse und decken sie mit der Bauchfalte ab. In den 54 Tagen der Brut wechseln sich Männer und Frauen in der Brutpflege ab und schieben die Eier etwa 4x hin und her, bis das Jungtier schlüpft.
Das junge Känguru hat bei der Geburt die Grösse eines Gummibärchens und ist noch nicht in der Lage selbstständig zu trinken. Das Muttertier zieht im Beutel eine Fellspur, auf der das Junge zu den Zitzen kriecht, die Zitze stülpt sich über den Mund des Winzlings und pumpt so die Milch in ihn. Für das grösser werdende Tier gibt es eine zweite Zitze die nahrhaftere Milch produziert und von der trinkt auch das bereits aus dem Beutel geschlüpfte Tier bis zu 16 Monate.
Das Australbuschhuhn legt seine Eier bis zu 60 cm tief in Erd- und Komposthaufen ab, den das Männchen hergerichtet hat. Überhaupt ist ausschliesslich das Männchen für die Brutpflege verantwortlich. Es prüft die Temperatur im Bruthaufen, die 35 Grad betragen muss. Wird es zu kühl, häuft es mehr Kompost an, bei zu hoher Wärme entfernt es Kompost. Die Brutzeit dauert 21 Tage. Sind die Jungtiere geschlüpft, werden sie von den Eltern nicht mehr versorgt.
Bei den Totenkopfäffchen sind Männer und Frauen getrennt auf Inseln. Das in der Hierarchiestufe oberste Männchen frisst sich Speck an, bis er das Format einer Kugel hat und dann darf er – ausschliesslich er – die Weibchen begatten. Andere Männchen würden von den Weibchen schikaniert, deshalb leben sie im Zolli getrennt.
Pelikane sind sehr heikle Brüter. 19 Jahre lang gab es keine Jungtiere im Zolli. Mit der neuen Umgebung während der Vogelgrippe, wo alle auf engstem Raum leben mussten, klappte es plötzlich. Tierschützer haben dann bemängelt, dass es für die Pelikane während der Brutzeit keine Rückzugsmöglichkeiten gebe im neuangelegten Gehege. Merkwürdigerweise brüteten aber die Pelikane an Orten, die von überall einsehbar waren. Dank Vogelgrippe und neuem Gehege kam der Zolli zu jungen Pelikanen.
Das rarste Tier im Basler Zolli sind die Somali-Wildesel. Es gibt in freier Wildbahn noch etwa 250 Tiere und weltweit in allen Zoos noch einmal etwa so viele. Diese Tiere leben in sehr problematischen Weltgegenden, wo Kriege und Dürre herrschen und werden somit auch nicht mehr ausgewildert. Ein ausgeklügeltes System von Zuchtbüchern verhindert die Inzucht. Dass der Zuchthengst auf die Mitarbeitenden des Zolli mit Radau reagiert, ist ein anderes Thema.
Finde, das darf man alles auch wissen.
Das, anschliessend an diese sehr interessante und unterhaltsame Führung, offerierte Abendessen im Rest. Schiff in Binningen, gab zu keinerlei Reklamationen Anlass und man liess es sich gut gehen. Alex Vögtli, der diesen Abend organisiert hat, sei herzlich gedankt. Hoffentlich ist auch sein gebrochenes Bein bald wieder gesund.
Text: Vreni Gramelsbacher, Präs. Pensionierte Medien