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Bei der PMC gilt wieder die 40-Stunden-Woche

Erinnern wir uns: Die Geschäftsleitung der Druckerei PMC (Print Media Corporation) in Oetwil am See (ZH) verfügte per 29. August 2011 für ihre Angestellten «bis auf Widerruf» die Einführung der 45-Stunden-Woche.*


Die PMC ist eine Druckerei, die den Bestimmungen des Gesamtarbeitsvertrages (GAV) für die grafische Industrie der Schweiz unterstellt ist. Die 40-Stunden-Woche ist in diesem GAV als Normalarbeitszeit vorgeschrieben.


Der Beschluss zur Verlängerung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 45 Stunden wurde am 29. August damit begründet, dass die PMC sich mit ihrer Muttergesellschaft FERAG – einer Marktführerin in der Herstellung von Förder- und Verarbeitungssystemen für die Druckindustrie – «gesamthaft solidarisch erklärt». Die zur Walter Reist Holding AG gehörende FERAG hatte aufgrund des starken Schweizer Frankens im August 2011 beschlossen, dass die 600 Beschäftigten am Hauptsitz in Hinwil ZH bis Ende 2011 neu 45 Stunden pro Woche arbeiten müssen, statt 40 Stunden! Mit diesem Beschluss sollte drohenden roten Zahlen begegnet werden.


Auf Antrag von syndicom forderte das paritätische Berufsamt der grafischen Industrie die Geschäftsleitung der PMC zu einer Unterredung auf, da «Sie eindeutig gegen die Richtlinien des GAV verstossen». Dieses Gespräch fand am 12. Oktober statt. Anwesend waren neben anderen der Geschäftsführer der PMC, Erwin Lüber, der Direktor des Arbeitgeberverbandes Viscom, Thomas Gsponer, und von syndicom Zentralsekretär Hans-Peter Graf.


Erwin Lüber kam bei diesem Gespräch bald auf den entscheidenden Punkt zu sprechen und erklärte, dass für die Beschäftigten der PMC ab sofort wieder die 40-Stunden-Woche gelte! «Die zwischen dem 29. August 2011 und 11. Oktober 2011 geleisteten Mehrstunden können durch Freizeit ausgeglichen werden» stand in der schriftlichen Personal-Information. Zur Begründung des erfreulichen Entscheides führte Lüber aus, die Überprüfung der Rahmenbedingungen habe ergeben, dass die Verlängerung der Wochenarbeitszeit auf 45 Stunden für die PMC keine speziellen Vorteile bringe. Keine Silbe wert war für Lüber aber, dass diese Korrektur seitens PMC notwendig war, weil die Verlängerung der Wochenarbeitszeit einem Verstoss gegen die Bestimmungen des GAV entsprochen hatte.

 

Krasser Verstoss gegen den GAV Druckindustrie – 45-Stunden-Woche!


Hans-Peter Graf, Zentralsekretär Grafische Industrie und Verpackungsdruck

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