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Ein Götti für junge Mitglieder

Mit dem Gotte-/Göttisystem will das syndicom-Jugendprojekt mehr Junge dazu bewegen, aktiv in der Gewerkschaft mitzuarbeiten. Dabei stehen das gegenseitige Verständnis sowie eine aktive Unterstützung der jungen Mitglieder im Zentrum. Gestartet wird im Frühjahr bei den Sektionen. 

 

Für junge Mitglieder sind die Hürden, eine Versammlung von syndicom zu besuchen, manchmal recht hoch. Der Tagungsort im Armeeausbildungszentrum oder Altersheim mit schlechtem Anschluss an den öffentlichen Verkehr ist dabei nicht das einzige Hindernis, das es zu überwinden gilt. Zwar interessiert einen die Gewerkschaft grundsätzlich, aber die Traktandenliste mit Protokoll, Kassenbericht und Ehrungen der Jubilare lässt nicht gerade eine spannende politische Diskussion erwarten. Auch dass man noch niemanden persönlich kennt, lässt einen ernsthaft überlegen, ob man den Samstagnachmittag nicht doch lieber mit Freunden in der Stadt verbringen möchte.

 

syndicom, auch ihre Sektionen, hat heute Mühe, junge Mitglieder zur aktiven Mitarbeit in der Gewerkschaft zu gewinnen. Das Jugendprojekt will hier den Sektionen ganz konkrete Hilfestellung bieten. Andererseits sollen Jugendliche mit einem Gotte-/Göttisystem dazu ermuntert werden, den Schritt zur aktiven Mitarbeit zu wagen.

 

Jede Sektion hat eine Gotte oder einen Götti

Sektionen werden gebeten, einen Götti oder eine Gotte aus dem Vorstand zu bestimmen. Das Wichtigste, das diese Person mitbringen sollte, ist waches Interesse für junge Menschen und ihre Ideen. Sie soll sich auch als Fürsprecherin der Jugend verstehen. Die zentrale Jugendabteilung wird eine Liste aller Gotten und Götti erstellen, die dann Interessierten zur Verfügung gestellt wird.

 

Stellen wir uns folgende Situation vor: Die Versammlung hat schon begonnen, als sich die knarrende Türe zur Mehrzweckhalle langsam öffnet. Siebzig meist männliche und bereits ergraute Köpfe wenden sich voller Interesse der Tür zu. Eine junge Frau setzt sich unter den kritischen Blicken der anderen Teilnehmenden ans Ende eines Tisches. Die Veranstaltung schleppt sich dahin. Endlich eröffnet der Präsident den Apéro und lädt zum gemeinsamen Weiterplaudern ein. Die junge Frau steht in der nächsten halben Stunde einsam und zunehmend hilflos an ihrem Tischchen. Zwar treffen sie immer wieder interessierte und durchaus wohlwollende Blicke, aber niemand spricht sie an.

 

Um zukünftig diese sicherlich überspitzt dargestellte, aber nicht gänzlich unrealistische Situation – die ersten Minuten prägen ja den Eindruck von syndicom – zu vermeiden, übernimmt die Gotte eine wichtige Aufgabe. Sie führt junge Neumitglieder in das Sektionsleben ein. Neben der persönlichen Begrüssung und dem Gespräch an Versammlungen organisiert sie zweimal im Jahr einen Apéro für Neumitglieder und macht Jugendliche auf die Angebote der regionalen Jugendgruppe aufmerksam.

 

Mitarbeit in den Sektionen

Da kaum mehr junge Mitglieder in den Vorständen der Sektionen mitarbeiten, werden interessierte Jugendliche oft mit Ämteranträgen überhäuft. Das schreckt Junge davon ab, überhaupt in der Gewerkschaft aktiv zu werden.

 

Auch darum wird sich der Götti in Zukunft kümmern. Er wird nach einer gewissen Zeit bei den jungen Mitgliedern abklären, ob und in welchem Rahmen eine Mitarbeit bei Aktionen der Sektion, im Sektionsvorstand, der IG Jugend oder einer Berufsgruppe denkbar ist. Wenn das Interesse tatsächlich vorhanden ist, sorgt der Götti dafür, dass die junge Aktivistin Schritt für Schritt in die neue Aufgabe eingearbeitet wird. Er sorgt aber auch immer wieder dafür, dass den jugendlichen Mitgliedern Raum für neue und kreative Ideen gegeben wird.

Interessierte bitte melden!

 

Ab Ende März wird den Sektionen ein detaillierter Leitfaden zum Gotte-/Göttisystem zugestellt. Wir stellen euch das Gotte-/Göttisystem auch gerne einmal persönlich vor. Interessierte Personen melden sich bei bernadette.haefliger[at]syndicom.ch.

 

Am 19. und 20. Oktober 2012 findet zudem der Kurs «Junge wollen in ihrer Gewerkschaft mitreden!» statt, welcher sich an interessierte Sektionsverantwortliche richtet.


Bernadette Häfliger Berger, Leiterin Gleichstellung und Recht

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