Stellenabbau bei der Post-Tochtergesellschaft Presto in Biel
syndicom unterstützt die betroffenen Frühzusteller:innen und fordert einen fortschrittlichen Sozialplan
Die Presto-Presse-Vertriebs AG (Presto), Tochtergesellschaft der Schweizerischen Post, will ihren Consumo-Frühzusteller:innen nach nur vier Monaten kündigen. Im September 2022 hatte Presto die Verteilung des Werbemagazins Consumo in der Region Biel mit einer eigens geschaffenen Tagestour übernommen.
Presto-Mitarbeitende tragen in Frühzustelltouren Abonnemente der Tages- und Sonntagszeitungen aus. Seit wenigen Monaten auch das Magazin Consumo. Nun vermeldet Presto, dies sei «wirtschaftlich nicht tragbar». Der Post-Konzern plane, die Consumo-Zustellung neu direkt durch die Post vorzunehmen. Die Folge: 48 Mitarbeitende drohen ihren Job als Zustellerinnen zu verlieren. syndicom unterstützt die Betroffenen und vertritt ihre Interessen im anstehenden Konsultationsverfahren. Urs Zbinden, Zentralsekretär bei syndicom, sagt: «Wir fordern eine Weiterbeschäftigung der betroffenen Zusteller:innen bei Presto und einen fortschrittlichen Sozialplan. Wir wachen darüber, dass sozialverträgliche Lösungen gefunden werden und es nicht zu Härtefällen kommt.»
Prekäre Arbeitsverhältnisse kollektiv verbessern
Zustellerinnen und Zusteller mit Kleinstpensen von rund sechs Stunden pro Woche stellen Consumo zu – in prekären Arbeitsverhältnissen. Dass diese Werbeform immer mehr von Onlineangeboten abgelöst wird, ist nicht neu. Printangebote vermelden einen Rückgang - eine Situation, die Vertriebsgesellschaften dazu zwingt, sich anzupassen. Als Gewerkschaft der Medien und Kommunikation begrüsst syndicom wirtschaftlichen und technologischen Fortschritt grundsätzlich – solange er den Beschäftigten dient. Die Zustellbranche, vor allem die Frühzustellung, ist besonders von Umwälzungen betroffen. syndicom setzt sich dafür ein, dass diese sozialverträglich vonstattengehen. syndicom setzt sich mit ihren Mitgliedern für gute und faire Arbeitsbedingungen ein. Die Angestellten der Frühzustellung können, indem sie sich gewerkschaftlich organisieren, ihre Situation verbessern.