Artikel

Klima und Arbeit

Was können Gewerkschaften und Betriebe gegen den Klimawandel tun?

Am 18. Juni stimmen wir über das Klimaschutzgesetz ab. Ein sehr wichtiges Thema für die Arbeitnehmer:innen: «Auf einem toten Planeten gibt es keine Arbeit», lautet ein bekannter Slogan der Umweltschützer:innen. Den Klimawandel bekämpfen bedeutet vor allem, die Arbeitnehmer:innen vor Extremereignissen, Hitzesommern und Winterstürmen zu schützen. Es geht aber auch darum, neue Arbeitsplätze zu schaffen, wie die Redaktorin Muriel Raemy erklärt: «Die meisten Branchen, die syndicom vertritt, sind erdöl- und erdgasintensiv. Viele befürchten, dass der fossile Ausstieg Arbeitslosigkeit hervorrufen wird. Und gerade dagegen wird das Klimaschutzgesetz wirken, über das wir am 18. Juni abstimmen. Erst das Gesetz verschafft dem Beschluss zum CO2-Ausstieg die Garantie für praktische Massnahmen, die rasch und in grosser Zahl würdige, sinnvolle Arbeitsplätze hervorbringen.»

Die Zahlen sind beeindruckend, wie eine Studie der ZHAW zeigt: Der moderate Ausbau der erneuerbaren Energien benötigt 52 000 neue Vollzeitstellen. Ein beschleunigter Ausbau erhöht den Bedarf auf 87 000. Das ist einer der fünf Gründe, weshalb SGB-Zentralsekretär Reto Wyss in einem klaren, fundierten Artikel ein Ja zum Klimaschutzgesetz empfiehlt.

Die Initiative «1000 emplois», über die ebenfalls am 18. Juni im Kanton Genf abgestimmt wird, verdeutlicht, wie der Staat zum Architekten einer gerechten und ökologischen Gesellschaft werden kann. Davide de Filippo, Präsident des Genfer Gewerkschaftsdachverbands CGAS, erklärt, wie 1000 Arbeitsplätze in den Bereichen ökologischer Wandel und Service public geschaffen werden sollen, die den Bedürfnissen der Bevölkerung im Falle einer Zunahme der Arbeitslosigkeit gerecht werden.

Für unsere Gastautorin Anne Mahrer, Co-Vorsitzende des Vereins der Klima-Seniorinnen, ist die Rolle der Institutionen entscheidend. Ihr Verein fordert den Bundesrat seit langem auf, seine Ziele zur Reduzierung der Treibhausgase zu erfüllen. Ihren Kampf haben die Klima-Seniorinnen sogar vor den Gerichtshof für Menschenrechte gebracht.

Die Schaffung grüner und gesunder Arbeitsplätze zur Bewältigung der heutigen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Krise zu unterstützen – das gehört mehr denn je zum Auftrag der Gewerkschaften. «Künftig gehören ökologisches Denken und Arbeitsschutz Hand in Hand», sagt Daniel Münger, der das Präsidium von syndicom an der nächsten Delegiertenversammlung am 17. Juni in Bern abgibt. Das Dossier (mit Illustrationen der Grafikerin Cinzia Sigg) verdeutlicht die Rolle der Gewerkschaft im Übergang zu Netto-Null mit einem Überblick über die verschiedenen Sektoren von syndicom – von der PostFinance über PostAuto und die Velokurierdienste bis hin zur Flugsicherung. In einem (auch online verfügbaren) Fragebogen werden die Arbeitnehmer:innen um ihre Meinung gefragt: Wie erleben die Mitglieder von syndicom in den verschiedenen Sektoren die Bekämpfung des Klimawandels? Wie steht es um konkrete Massnahmen in ihren Unternehmen? Macht auch mit!

Informiert bleiben

Persönlich, rasch und direkt

Sie wollen wissen, wofür wir uns engagieren? Abonnieren Sie unseren Newsletter! Bei persönlichen Anliegen helfen Ihnen unsere RegionalsekretärInnen gerne weiter.

syndicom in deiner Nähe

In den Regionalsekretariaten findest du kompetente Beratung & Unterstützung

Newsletter abonnieren