Swissprinters schliesst Betriebe in Zürich und St. Gallen: Stellen retten hat Priorität
Die Swissprinters AG hat heute angekündigt, dass sie bis Mitte 2012 ihre Betriebe in Zürich und St. Gallen schliessen will und über 200 Arbeitsplätze vernichtet werden sollen. syndicom fordert Massnahmen zum Erhalt dieser Standorte und die sofortige Aufnahme von Verhandlungen mit der Gewerkschaft und den Personalkommissionen.
Als Gründe für den Kahlschlag nennt Swissprinters die Marktentwicklung, den starken Franken und geringe Gewinnmargen. syndicom verurteilt diese Betriebsschliessungen, weil sie überstürzt und unverantwortlich gegenüber dem Personal sind. Der Hauptaktionär von Swissprinters ist Ringier, Tamedia und die NZZ besitzen die restlichen Anteile. Diese drei Verlage haben genügend finanzielle Reserven, um die aktuellen Probleme auf dem Druckmarkt mit Vernunft anzugehen: Geringer als erwartet ausfallende Gewinnmargen sind kein Grund für Massenentlassungen!
Nationalrat Corrado Pardini (unterstützt von Edi Engelberger) forderte in Absprache mit syndicom Ende September im Parlament, dass der Bund und seine Betriebe (SBB, Post, Swisscom usw.) ihre Druckaufträge an Schweizer Druckereien, die dem Gesamtarbeitsvertrag unterstehen, vergeben. Der Druck des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds auf die Politik und die Nationalbank zur Schwächung des Schweizer Franken zeigt erste Wirkungen. Diese und weitere Massnahmen können auch die Lage in der Druckindustrie verbessern.
syndicom fordert deshalb einen sofortigen und unbefristeten Stopp der von Swissprinters angekündigten Betriebsschliessungen und Entlassungen. In ernsthaften Verhandlungen mit den Gewerkschaft und den Personalkommissionen muss Swissprinters die Fakten auf den Tisch legen. Wir wollen zusammen mit dem Unternehmen und den politischen Verantwortlichen der Standortkantone die möglichen Massnahmen zum Erhalt der Swissprinters-Druckstandorte St. Gallen und Zürich analysieren und prüfen, und zwar ohne das Domoklesschwert der Entlassungen über den Köpfen der Betroffenen.