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Widerstand gegen höheres Rentenalter ungebrochen

Wer angesichts der Probleme älterer Arbeitnehmenden das Rentenalter erhöht, schafft vor allem mehr Leid und Prekarität

(SGB) Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) nimmt mit Verwunderung vom Plädoyer des Verbandes Angestellte Schweiz für ein generell höheres Rentenalter zur Kenntnis. Dass sich Angestellte Schweiz für ein höheres Rentenalter ausspricht, ist nicht neu. In den letzten Jahren haben das Vertreter dieses kleinen Verbands wiederholt getan. Überraschend kommt der neuste Angriff auf das Rentenalter hingegen in einer Phase, wo die Probleme von älteren Arbeitnehmenden auf dem Arbeitsmarkt immer offensichtlicher werden. Arbeitnehmende über 50 Jahre haben immer grössere Mühe, sich im Arbeitsmarkt zu halten und vor allem nach einem Stellenverlust eine neue Anstellung zu finden. Wer angesichts dieser Probleme das Rentenalter erhöht, schafft damit vor allem mehr Leid und Prekarität.

Die AHV ist grundsätzlich solide aufgestellt. Wegen der durch die Babyboomer-Generation bedingten vorübergehend sehr starken Zunahme der RentenbezügerInnen braucht es Massnahmen, damit das wichtigste Sozialwerk der Schweiz nicht in Schieflage gerät. Gefordert sind dabei zusätzliche Gelder und nicht ein höheres Rentenalter. Diese werden am sinnvollsten über höhere Lohnbeiträge erhoben. Denn das ist die sozialste Art, der AHV Geld zuzuführen, da alle auf den ganzen Lohn Beiträge bezahlen, die Renten aber gleichzeitig gedeckelt sind. Dadurch beteiligen sich alle mit sehr hohen Löhnen an der Finanzierung der Renten von allen mit tiefen und normalen Löhnen. Die Finanzierung über höhere Lohnbeiträge ist umso mehr angezeigt, als diese seit 40 Jahren nicht angehoben wurden.

Für den SGB, den mit 360'000 Mitgliedern grössten Gewerkschaftsdachverband der Schweiz, ist klar: Er wird eine Erhöhung des Rentenalters bekämpfen und sagt auch Nein zu einem höheren Rentenalter der Frauen. Die AHV muss durch eine gute Zusatzfinanzierung gestärkt werden. Ausserdem muss die Rentenhöhe im Auge behalten werden, die für künftige RentnerInnen wegen der schlechten Lage der zweiten Säule zurzeit sinkt. Hier muss Gegensteuer gegeben werden, sonst droht eine sozialpolitische Bombe. Die immer reicher werdende Schweiz kann sich eine gute und solide finanzierte Altersvorsorge leisten.

Thomas Zimmermann

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